„Eine europäische Destination“: Sächsische und Böhmische Schweiz sollen touristisch weiter zusammenwachsen

20.09.2019 00:00

Pressemitteilung des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz e. V.

Pirna, 20. September 2019 (tvssw) – Der Tourismusverband Sächsische Schweiz (TVSSW) in Pirna und sein tschechisches Pendant, die Gemeinnützige Gesellschaft Böhmische Schweiz (GGBS) in Krasna Lipa (Schonlinde), arbeiten seit 15 Jahren im Rahmen mehrerer EU-Projekte partnerschaftlich zusammen. Anliegen war und ist die gemeinsame Entwicklung des Elbsandsteingebirges als grenzüberschreitendes Reiseziel. Am Freitag haben sich die Vorstände beider Organisationen in Pirna auf Schloss Sonnenstein zu Beratungen getroffen. Auch nach Auslaufen der EU-Förderung soll der gemeinsame Weg fortgesetzt werden. Den Entschluss bekräftigten die Verbände mit der Vorstellung eines gemeinsamen Logos fur die Region. Die Nationalparkbahn soll als verbindendes touristisches Produkt ausgebaut werden.

„Das Elbsandsteingebirge als faszinierende europäische Destination, die sich gemeinsam entwickelt, in der sich Gäste völlig selbstverständlich grenzüberschreitend bewegen und die bei der internationalen Vermarktung ihre Schätze gemeinsam in die Waagschale wirft: Das war und ist die Vision. Und daran halten wir fest – mit oder ohne EU-Förderung“, sagt Gastgeber Landrat Michael Geisler, Vorsitzender des TVSSW. „Der Naturraum des Elbsandsteingebirges aus Sächsischer und Böhmischer Schweiz wurde von seinen Besuchern schon immer als Einheit erlebt“, sagt Zbyně Linhart, Senator des Parlaments der Tschechischen Republik und Vorsitzender des Verwaltungsrates der GGBS. „Diese Einheit möchten wir weiter starken.“ Das neue Logo für die grenzüberschreitende Destination „Sachsisch-Böhmische Schweiz“, das gemeinsam entwickelt wurde und das beide Verbände nun einführen, sei Ausdruck des Zusammenhalts.

Seit 2009 haben der TVSSW und die GGBS fur gemeinsame Projekte Fördermittel von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds fur Regionale Entwicklung (EFRE) erhalten. Das bislang letzte von drei mehrjährigen Projekten war „Tourismus mit Weitblick –Turistika s vyhledem“. Es hatte ein Volumen von 1,8 Millionen Euro und endete im Juni. Mit dem zusätzlichen Budget haben beide Verbände unter anderem Werbekampagnen in deutschen und tschechischen Großstädten, Online-Kampagnen sowie Pressereisen finanziert. Auch konnten sie erstmals eine Nachhaltigkeitsstrategie fur die Tourismusregion entwickeln. „Das Auslaufen der EU-Förderung ist ein Einschnitt, aber nicht das Ende der Zusammenarbeit“, sagt Geisler. „Wege wurden gebahnt, Verbindungen geknüpft. Jetzt müssen wir sie weiter pflegen.“

Linhart erganzt: „Die Fragen, die sich nun stellen, sind: ‚Wo fokussieren wir unsere Ressourcen? Wie können wir die Attraktionen links und rechts der Grenze besser vernetzen?‘ Es ist sehr wünschenswert, die attraktiven Stellen beispielsweise über historische Wege im Gebiet von Nationalparks zu verbinden, die Teil der tschechisch-sächsischen Geschichte sind und seit 1945 nicht mehr erhalten wurden. Das Sanieren und Markieren dieser Pfade ist ein Beispiel für eine mögliche konkrete und nützliche Zusammenarbeit.“ Als Schwerpunktprojekt wurde die Nationalparkbahn definiert. Die Regionalbahn Linie U28 verbindet seit 2014 die beiden Nationalparkregionen Sachsische und Bohmische Schweiz und erschließt entlang der Strecke Bad Schandau, Sebnitz, Dolni Poustevna (Nieder Einsiedel), Mikulašvice (Nixdorf) und Rumburk (Rumburg) touristische Ziele im Elbtal, im Sebnitztal und im Schluckenauer Zipfel. Dabei überquert sie zweimal die Grenze.

Die GGBS hat eine umfassende Strategie zur Stärkung der Nationalparkbahn als touristisches Produkt vorgestellt. Mit vielfaltigen Maßnahmen zur Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit und mit kommunikativen Maßnahmen soll sie zum wichtigsten touristischen Verkehrsmittel in der Region aufgebaut werden. „Diese Strategie unterstützen wir gern“, sagt Geisler. „Die Nationalparkbahn steht für alles, was wir im Bereich der sanften Mobilitat und der grenzüberschreitenden touristischen Zusammenarbeit erreichen wollen.“

Das nächste reguläre Treffen der Vorstände von TVSSW und GGBS ist für Herbst 2020 geplant, dann wieder in der Böhmischen Schweiz. ■