Verhalten bei Gefahrenlagen

Verhalten bei drohendem Hochwasser:

  • Verfolgen Sie aktuelle Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen über regionale Rundfunksender und Videotexttafeln regionaler Fernsehsender. Informieren Sie gegebenenfalls zusätzlich ihre Mitbewohner.
  • Überprüfen und ergänzen Sie getroffene Vorsorgemaßnahmen.
  • Räumen Sie gefährdete Räume aus.
  • Dichten Sie gefährdete Türen und Fenster, Abflussöffnungen etc. ab.
  • Sichern Sie Heizung und elektrische Geräte in bedrohten Räumen, bzw. schalten Sie diese ab, z. B. die Tiefkühltruhe im Keller. Stromschlaggefahr entsteht bereits bei Kondenswasser!
  • Überprüfen Sie Hausentwässerungsanlagen und Rückstauklappen im Keller.
  • Entfernen Sie rechtzeitig Fahrzeuge aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen.
  • Verständigen Sie bei Austritt von Schadstoffen die Feuerwehr.

Zusätzlicher Hinweis zu Kraftfahrzeugen:

  • Befahren Sie keine überfluteten Straßen. Dringt Wasser in den Motorraum, droht erheblicher Schaden; zudem liegt die Betriebstemperatur eines Katalysators bei rund 700°C, plötzliche Abkühlung kann zum Zerspringen des Keramikkopfes führen.
  • Steht das Fahrzeug bis zur Ölwanne oder bis über die Räder im Wasser, keinesfalls starten, sondern abschleppen und in der Werkstatt überprüfen lassen.

Verhalten nach dem Hochwasser

Das Wasser weicht. Jetzt heißt es: Bestandsaufnahme machen und aufräumen.

  • Beginnen Sie mit den Abpumparbeiten im Haus erst, wenn Sie sicher sind, dass der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist. Vorsicht, Sie beschädigen
  • ansonsten die Bodenwanne des Hauses. Bitte achten Sie auf Informationen der Gemeinde. Machen Sie eine Bestandsaufnahme und fotografieren Sie die Schäden für die Versicherung.
  • Räumen Sie Wasserreste und Schlamm aus dem Haus.
  • Trocknen Sie die Räume so schnell es geht, um Bauschäden oder Schimmel zu vermeiden. Nutzen Sie Heizgeräte für das Trocknen. Sie können gemietet oder ausgeliehen werden.
  • Lassen Sie die Elektrik, Heizöltanks und in besonderen Fällen die Baustatik vom Fachmann überprüfen.
  • Wenn Schadstoffe wie Farben, Lacke, Pflanzenschutzmittel, Benzin, Öl etc. freigesetzt wurden, rufen Sie die Feuerwehr.
  • Schmutzige, kaputte Möbel und verdorbene Lebensmittel gehören nicht einfach in den Hausmüll, sondern müssen fachgerecht entsorgt werden.
  • Essen Sie kein Obst, Gemüse und Salat aus überschwemmten Gebieten. Verständigen Sie bei mit Schadstoffen (z. B. Öl) verunreinigten Gärten oder Feldern das Landratsamt oder das Amt für Landwirtschaft.

Informationen im Freistaat Sachsen, unter anderem Wasserstände, Hochwasserwarnungen, Sprachausgabe Hochwasserwarnungen

Informationen zur Hochwasserabwehr

Draußen

  • Meiden Sie ungeschützte Orte, an denen Sie von Hagel oder von vom Sturm mitgerissenen Gegenständen getroffen werden könnten.
  • Suchen Sie Schutz in einem Gebäude und meiden Sie bei starken Stürmen Hallen mit großen Deckenspannweiten.
  • Wenn noch ausreichend Zeit ist, sichern Sie draußen bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel, Fahrräder etc.
  • Bei Hagel legen Sie sich, wenn es nirgendwo Schutz gibt, mit dem Gesicht auf den Boden und schützen Sie Kopf und Nacken mit den Händen!

Gewitter

  • Suchen Sie bei Gewitter Schutz in einem Gebäude oder gehen Sie mit eng zusammen stehenden Füßen, möglichst in einer Mulde, auf den Fußballen in die Hocke.
  • Meiden Sie offenes Gelände, Berggipfel, Bäume, Türme, Masten, Antennen und lehnen Sie sich nicht an Zäune.
  • Halten Sie zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50 Metern ein.
  • Vermeiden Sie alle Gegenstände mit Metallteilen wie Regenschirme und Fahrräder.

Im Auto

  • Im Auto sind Sie bei Gewitter sicher. Bleiben Sie also im Fahrzeug und berühren Sie keine blanken Metallteile.

Zu Hause

  • Schließen Sie bei Hagel und Wirbelstürmen die Fenster, Roll- oder Fensterläden und halten Sie sich von ungeschützten Öffnungen fern.
  • Suchen Sie einen innen liegenden Raum im Erdgeschoss auf. Meiden Sie jedoch Kellerräume, da diese sehr schnell von Wasser geflutet und zu lebensbedrohlichen Fallen werden können.
  • Meiden Sie Räume mit großer Deckenspannweite wie z. B. Hallen.
  • Nehmen Sie empfindliche Geräte vom Netz oder verwenden Sie einen Überspannungsschutz. Entsprechende Geräte gibt es im Handel.

Schutz für Tiere

  • Haus- oder Nutztiere werden durch Unwetter stark verängstigt. Versuchen Sie, Ihre Tiere zu beruhigen und achten Sie darauf, dass sie den geschützten Bereich nicht verlassen können.

Verhalten nach einem Unwetter

Vor dem Aufräumen sollten Sie genau kontrollieren und dokumentieren, was z. B. durch Wassereinbruch oder Glasbruch beschädigt oder zerstört worden ist.

Ist jemand verletzt, leisten Sie Erste Hilfe und rufen Sie gegebenenfalls den Rettungsdienst 112.

Achtung! Wenn durch Überflutung, z. B. im Keller, Heizöl oder andere gefährliche Substanzen freigesetzt worden sind, rufen Sie die Feuerwehr 112 an. Vorsicht beim Betreten überfluteter Keller, es besteht die Gefahr eines Stromschlags, wenn der Hausanschlusskasten im Keller untergebracht ist.

Nehmen Sie elektrische Geräte nur in Betrieb, wenn sie nicht feucht geworden sind.

Wenn das Gebäude stark beschädigt ist, bleiben Sie draußen und betreten Sie es erst wieder, wenn es von Fachleuten freigegeben wurde.

Wenn das Dach stark beschädigt ist, bleiben Sie vom Haus ausreichend weit entfernt. Rufen Sie die Feuerwehr 112 an.

Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD)

Hitze

Ab Tageshöchsttemperaturen von 30 Grad spricht man von einem heißen Tag. Jedoch ist Wärmebelastung nicht allein per Thermometer erkennbar. Sie wird mittels der gefühlten Temperatur bewertet, eine Größe, die alle den Wärmehaushalt des Menschen bestimmenden Faktoren berücksichtigt.

Man schätzt, dass während der Hitzeperiode im Sommer 2003 in Deutschland mehrere tausend Menschen in Folge der hohen Temperaturen gestorben sind. Insbesondere Ältere und Kranke aber auch Säuglinge und Kleinkinder sind bei solchen Hitzeperioden gefährdet.

Schwüle

Bei warmen Temperaturen, schwachem Wind und hoher Luftfeuchtigkeit, spricht man von Schwüle. Große Schwülewerte werden als extrem unbehaglich empfunden, weil die natürlichen Anpassungsvorgänge des Organismus oft nicht ausreichen, um z.B. durch Schweißverdunstung dem Körper Wärme zu entziehen und damit abzukühlen.

Warnungen

Informieren Sie sich über Radio, Fernseher oder Internet. Der Deutsche Wetterdienst warnt die Öffentlichkeit ab erhöhten Werten der Gefühlten Temperatur. Diese amtlichen Warnungen richten sich besonders an ältere oder kranke Menschen, da hier schneller eine Hitzebeeinträchtigung auftritt.

Denken Sie auch an Alleinstehende, die Ihrer Hilfe bedürfen oder an Säuglinge und Kleinkinder. Vergessen Sie nicht Ihre Haustiere. Bedenken Sie auch, dass die Temperatur im Innern eines geparkten Autos schnell über 50° Celsius steigen kann.

Selbsthilfe und Verhalten

  • tragen Sie lockere Kleidung
  • trinken Sie mindestens 2 - 3 Liter pro Tag, möglichst Mineralwasser oder verdünnte Säfte
  • vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke und Alkohol
  • nehmen Sie möglichst nur leichte Kost zu sich
  • decken Sie Ihren Mineralverlust, zum Beispiel durch salzhaltige Lebensmittel
  • vermeiden Sie körperliche Anstrengungen
  • suchen Sie Schatten auf
  • tragen Sie in der Sonne stets eine Kopfbedeckung
  • legen Sie Ihre körperlichen Aktivitäten im Freien möglichst auf die Morgen- oder Abendstunden
  • sorgen Sie für ausreichende Getränkevorräte
  • gehen Sie sparsam mit Brauchwasser um

Pegelstände

Informationen im Freistaat Sachsen, unter anderem Wasserstände, Hochwasserwarnungen, Sprachausgabe Hochwasserwarnungen

Trotz aller Sicherheitsstandards können gefährliche Stoffe freigesetzt werden, z. B. bei einem Unfall eines Gefahrguttransporters, einem Brand in einer Fabrik oder einem Lager mit chemischen Produkten. Aber auch der sorglose Umgang mit Haushaltsreinigern kann gefährlich werden.

Was ist ein Gefahrstoff?

Unterschieden wird in chemische (C), biologische (B), radiologische (R) und nukleare (N) Gefahrstoffe. CBRN-Gefahrstoffe können gas- oder dampfförmig, als Aerosole, flüssig oder fest auftreten.

Ein Laie kann in der Regel die Gefährlichkeit nicht erkennen. Deshalb gilt: Wenn etwas passiert, melden Sie es der Rettungsleitstelle (Tel. 112) oder der Giftnotrufzentrale.

 

Gefahrstoffe sind in der Luft oder im Wasser? Was sollten Sie jetzt tun?

Achten Sie bei größeren Ereignissen auf Durchsagen im Radio, Fernseher, durch Lautsprecherfahrzeuge sowie auf offizielle Informationen auf den Warnapps. Informieren Sie sich übers Internet. Informieren Sie auch andere Hausbewohner.

Im Haus

  • Bleiben Sie im Gebäude.
  • Nehmen Sie gefährdete Passanten vorübergehend auf.
  • Informieren Sie – falls erforderlich – andere Hausbewohner.
  • Schließen Sie Fenster und Türen.
  • Schalten Sie Ventilatoren und Klimaanlagen aus, schließen Sie die Lüftungsschlitze der Fensterrahmen.
  • Suchen Sie einen geschützten Innenraum der Wohnung auf, der möglichst keine Außenfenster hat.
  • Im Falle einer Freisetzung radioaktiver Stoffe suchen Sie vorzugsweise einen Kellerraum auf.
  • Vermeiden Sie unnötigen Sauerstoffverbrauch durch Kerzen o. Ä.
  • Schalten Sie zu Ihrer Information das Radio (UKW, Regionalsender) oder das Fernsehgerät ein.
  • Beachten Sie die Durchsagen der Behörden und Einsatzkräfte.
  • Telefonieren Sie nur in Notfällen.
  • Benutzen Sie beim Eindringen von Gefahrstoffen vorhandene Atemschutzgeräte, notfalls einen improvisierten Mundschutz (OP-Masken, Tücher …).

Im Freien

  • Achten Sie auf Durchsagen von Polizei oder Feuerwehr.
  • Bewegen Sie sich möglichst quer zur Windrichtung, atmen Sie möglichst durch einen Atemschutz, zumindest durch ein Taschentuch.
  • Suchen Sie das nächste geschlossene Gebäude auf.
  • Wenn Sie bereits mit Gefahrstoffen in Berührung gekommen sind, wechseln Sie beim Betreten des Gebäudes Oberbekleidung und Schuhe.
  • Verpacken Sie verschmutzte Oberbekleidung und Schuhe in Plastikbeuteln und platzieren Sie diese außerhalb des Wohnbereichs, sofern möglich vor dem Gebäude.
  • Waschen Sie sich zuerst gründlich die Hände, dann Gesicht und Haare, ebenso Nase und Ohren mit Wasser und Seife.
  • Im Falle der Freisetzung biologischer Stoffe ist zusätzlich eine Händedesinfektion zu empfehlen.
  • Befolgen Sie die Hinweise zum Aufenthalt in Gebäuden.

Im Auto

  • Schalten Sie die Belüftung aus und schließen Sie die Fenster.
  • Hören Sie Radio (UKW, Regionalsender) und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte.
  • Suchen Sie ansonsten das nächste geschlossene Gebäude auf, erbitten Sie Einlass und beachten Sie dort die Hinweise zum Aufenthalt in Gebäuden.

Chemikalien weisen ein sehr großes Spektrum an unterschiedlichen Wirkungen auf. Viele Stoffe sind brennbar oder gar explosiv, können ätzend wirken oder sind giftig. Manchmal haben sie auch mehrere Wirkungen gleichzeitig. In den meisten Fällen entfalten sie ihre größte Wirkung bei Aufnahme in den Körper. Dies kann über die Haut, durch Nahrungsaufnahme oder durch Einatmen geschehen. Besondere Vorsicht ist bei gasförmigen Stoffen geboten. Da die meisten Gase und Dämpfe schwerer als Luft sind, können sie sich in Senken oder Kellerräumen sammeln. Bei Chemikalienfreisetzung sind solche Örtlichkeiten deshalb zu meiden.

Zu den biologischen Gefahrstoffen zählen Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten und Toxine. Sie können unter Umständen schwere Krankheiten beim Menschen auslösen. Eine Aufnahme in den Körper findet vor allem über Schleimhäute (Atemwege, Verdauungstrakt, Augen) und die Haut (Wunden) statt. Bei Gefahr der Aufnahme über die Atemwege sollte zumindest provisorischer Atemschutz genutzt werden, wie z. B. Heimwerker-Mundschutz.

Radiologische (R) und nukleare (N) Stoffe beschreiben die unterschiedlichen Ausbringungsarten einer radioaktiven Kontamination. Radioaktive Stoffe senden energiereiche, ionisierende Strahlung aus. Diese Strahlung kann lebende Zellen schädigen und diese abtöten oder Krebs hervorrufen. Eine besondere Gefährdung geht durch die Aufnahme radioaktiver Stoffe in den Körper aus. Dies kann durch Einatmen, Nahrungsaufnahme und die Haut (Wunden) geschehen. Vor allem die Alpha-Strahlung (eine Art der ionisierenden Strahlung), stellt dabei ein hohes Gefahrenpotenzial dar. Hier hilft Atemschutz vor der Aufnahme in die Lunge. Ionisierende Strahlung wird beim Durchdringen von Materie abgeschwächt. In Kellerräumen ist die Abschwächung durch die angrenzende Erdschicht und obere Stockwerke besonders groß.

Referatsleiterin Katastrophenschutz

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01782 Pirna, Postfach 10 02 53/54

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