Datenreport 2022 veröffentlicht

06.02.2023 15:45

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Information der Sächsischen Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung

Die Sächsische Landesstelle für frühe nachbarsprachige Bildung (LaNa) hat den 3. Datenreport veröffentlicht. Er beschreibt die aktuelle Situation der frühen nachbarsprachigen Bildung in Kitas der sächsischen Grenzregionen. Erstmalig wurde auch das Potenzial in den Kitas der Stadt Dresden erfasst. Der Datenreport kann kostenlos unter https://www.nachbarsprachen-sachsen.eu/materialbibliothek abgerufen werden.

 

„…Die Daten lassen nicht nur Schlussfolgerungen für notwendige Erfolgsfaktoren und Unterstützungsbedarfe der Kitas im Bereich der frühen nachbarsprachigen Bildung zu und sind damit ein wichtiges Steuerungsinstrument zur weiteren Gestaltung des Qualitätsentwicklungsprozesses. Sie  belegen vor allem auch das besondere Engagement von zahlreichen Kita-Fachkräften, die mit viel Herzblut dafür sorgen, dass etablierte Nachbarsprachangebote und grenzüberschreitende Partnerschaften auch unter schwierigen Bedingungen weitergeführt oder sogar neu in Angriff genommen werden konnten…“, wertet Dr. Stephan Meyer, Landrat des Landkreises Görlitz und Präsident der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa, den Bericht im Vorwort. So konnten 2022 insgesamt 71 Kitas identifiziert werden, die eine Kita-Partnerschaft mit einer Einrichtung im Nachbarland pflegen und/oder bereits im vorschulischen Bereich ein Angebot der Nachbarsprach- und -kulturvermittlung unterbreiten. In 375 weiteren Kitas konnte ein Potenzial festgestellt werden, an dem die Einrichtungen gezielt ansetzen können, um Polnisch/Tschechisch für alle im Kita-Alltag erlebbar zu machen.  Belegt werden konnte auch, dass es eine größere Gruppe von Kitas gibt, die bereits seit mehreren Jahren kontinuierlich im Bereich der frühen nachbarsprachigen Bildung aktiv ist. Ebenso haben sich seit der vorangegangenen Datenerhebung (2019) neue Einrichtungen auf den Weg gemacht ihre Kinder frühzeitig an Sprache und Kultur des Nachbarlandes heranzuführen. Das sind bemerkenswerte Entwicklungen, vor allem auch mit Blick auf die zurückliegenden Corona-Zeiten und die damit einhergehenden vielfältigen Einschränkungen für den Kita-Betrieb und für grenzüberschreitende Aktivitäten.

Darüber hinaus wächst das nachbarsprachige Potenzial in den Kitas der Grenzregionen, indem beispielsweise in mehr Einrichtungen Kinder mit polnisch- bzw. tschechisch-sprachigem Familienhintergrund betreut werden oder die Zahl an polnischem bzw. tschechischem muttersprachlichem Personal in den Kitas zunimmt. Es zeigt sich jedoch, dass dieses Potenzial noch nicht in allen Kitas erkannt und für die frühzeitige Heranführung der Kinder an Sprache und Kultur des Nachbarlandes genutzt wird. Diesen, aber auch allen anderen an der Umsetzung früher nachbarsprachiger Bildung interessierten bzw. in diesem Bereich bereits aktiven Kitas steht die LaNa auch weiterhin gern fachlich beratend und unterstützend zur Seite.

 

Zum Hintergrund:

2014/2015 erarbeitete die LaNa eine Bestandsaufnahme  zu den Aktivitäten von Kindertageseinrichtungen (Kitas) im sächsischen Grenzraum im Bereich der frühen nachbarsprachigen Bildung. Damit wurde erstmalig ein datenbasierter Gesamtüberblick für die sächsisch-polnischen/sächsisch-tschechischen Grenzregionen und damit eine Grundlage für eine fundierte Analyse des erreichten Entwicklungsstandes im Bereich der frühen nachbarsprachigen Bildung in Sachsen sowie für die Ableitung von Handlungsbedarfen bereit gestellt. Seit 2017 erfolgen in regelmäßigen Abständen standardisierte Datenerhebungen. Sachsen ist damit das erste Bundesland, das nicht nur über einen datengestützten Gesamtüberblick zur aktuellen Situation der frühen nachbarsprachigen Bildung in Kitas im Grenzraum verfügt, sondern auch die Entwicklung im Zeitverlauf datengestützt verfolgen kann. Nach den Datenreports 2017 und 2019 veröffentlichte die LaNa nun den 3. Datenreport 2022 im Rahmen des Monitorings zur frühen nachbarsprachigen Bildung in Kitas der sächsischen Grenzregionen vor. Mit ihm lassen sich insbesondere auch Auswirkungen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 (Kita-Schließungen / eingeschränkter Regelbetrieb, Grenzschließungen / eingeschränkter Grenzverkehr mit den Nachbarländern etc.) auf Aktivitäten von Kitas im Bereich der frühen nachbarsprachigen Bildung datengestützt darstellen.

 

Mehr Informationen und Kontakt: www.nachbarsprachen-sachsen.eu