Tuberkulose - auch heute noch eine weltweit verbreitete Erkrankung

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20.08.2024 15:00

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Die Tuberkulose ist eine Erkrankung, die durch Bakterien (Mycobacterium tuberculosis) verursacht wird. Auch heute noch ist die Tuberkulose eine weltweit verbreitete Erkrankung. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 2022 weltweit 10,6 Millionen Menschen erkrankt und 1,3 Millionen an der Krankheit verstorben. Besonders betroffen sind sowohl Länder in Südostasien und im südlichen Afrika als auch in Osteuropa. 

Am häufigsten erkrankt bei Infizierten die Lunge. Bei einer Lungentuberkulose erfolgt eine 
Übertragung von Mensch zu Mensch durch Inhalation bakterienhaltiger Aerosole, welche vom Erkrankten durch Husten, Niesen, Sprechen, Lachen und Singen abgegeben werden. Typische Symptome sind Husten, Nachtschweiß, Leistungsabfall und Gewichtsverlust.

Eine Tuberkulose ist mit Antibiotika sehr gut behandelbar, erfordert aber eine Therapie mit mehreren Medikamenten über einen längeren Zeitraum. Es ist wichtig, dass sich Personen, bei denen die genannten Symptome auftreten, dringend in ärztliche Behandlung begeben und auf die korrekte Einnahme der Medikamente achten.

Eine Besonderheit der Tuberkulose besteht darin, dass man sich anstecken kann, ohne dass es zu einer infektiösen Tuberkulose kommt. Diese Situation wird als latent tuberkulöse Infektion bezeichnet. Die Bakterien verbleiben unbemerkt in der Lunge. Die betroffene Person ist nicht ansteckend, kann aber im Laufe ihres Lebens an einer infektiösen Tuberkulose erkranken und dann andere Personen anstecken. 

Ein Infektionsrisiko besteht, wenn der Kontakt zu einem an Tuberkulose Erkrankten in geschlossenen Räumen intensiv oder lang andauernd war. Bei einem Aufenthalt im Freien ist eine Übertragung höchst unwahrscheinlich. 

Zu den Aufgaben des Gesundheitsamtes gehört es, beim Auftreten einer infektiösen Tuberkulose mögliche Kontaktpersonen zu ermitteln. Dabei geht es sowohl um die Suche nach einer potentiellen  Infektionsquelle als auch um die Ermittlung von Personen, die sich möglicherweise angesteckt haben. Im Rahmen dieser Ermittlungen erfolgt ein intensives Aufklärungsgespräch sowie eine Blutuntersuchung bei den Betroffenen. Gemäß Infektionsschutzgesetz sind diese Untersuchungen zu dulden, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen.

Ein Lungenfacharzt entscheidet nach einem positiven Testergebnis gemeinsam mit den Betroffenen über eine notwendige Behandlung, um eine Erkrankung mit einer infektiösen Tuberkulose zu verhindern. 

Personen mit einer latenten Tuberkulose verbleiben ebenso wie die akut Erkrankten für einige Jahre in der Tuberkulosefürsorge des Gesundheitsamtes. In enger Zusammenarbeit mit den Lungenfachärzten werden Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Es ist sehr wichtig, dass die betroffenen Personen diese Untersuchungen wahrnehmen.

Weitergehende Informationen zur Tuberkulose sind sowohl beim Robert-Koch-Institut als auch beim Deutschen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose abrufbar. Ein Informationsblatt ist auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu finden.

Kontakt:
Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Gesundheitsamt
Schloßhof 2/4
01796 Pirna
 
Tel.: 03501 515-2322/-2370
E-Mail: infektionsschutz@landratsamt-pirna.de 

https://www.dzk-tuberkulose.de/infomaterial/ 
https://shop.bzga.de/erregersteckbrief-tuberkulose/