Jugendwartinnen und -warte der Feuerwehr zum Kinderschutz geschult

18.06.2020 00:00

Schulung der Jugendwarte - Foto: Frühe Hilfen

Die Kinder- und Jugendfeuerwehren sind ein wertvolles Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche im Landkreis. Besonders im ländlichen Gebiet sind sie oft die einzige Möglichkeit der Freizeitgestaltung in Wohnortnähe.

Zu verdanken sind diese Angebote einer engagierten ehrenamtlichen Arbeit von Jugendwartinnen und –warten, die wöchentliche Aktivitäten mit den Kindern planen und durchführen.

Die Jugendwarte sind für die Kinder und Jugendlichen nicht nur Kameraden, sondern Ansprechpartner, Sorgentröster und Mutmacher. Es entwickelt sich ein enges Vertrauensverhältnis.

Hin und wieder passiert es, dass es einem Kind nicht gut geht, wenn es geschlagen oder in der Schule gemobbt wird, es psychischer oder sexueller Gewalt  ausgesetzt ist. Auch dann gehören die Jugendwarte zu den ersten Ansprechpartnern. Wie sie mit diesen Problemen umgehen können, erfuhren sie in sechs dreistündigen Abendveranstaltungen, in denen es wertvolle Empfehlungen gab. Die Koordinatorinnen des Netzwerks „Frühe Hilfen“, Kerstin Fritsch vom Landratsamt sowie Josefine  Schuhmacher vom Deutschen Kinderschutzbund, erläuterten an Fallbeispielen aus der Praxis, welche Wege es für die ehrenamtlichen Jugendwartinnen und -warte gibt.

Landrat Michael Geisler ist froh über das Engagement der Jugendfeuerwehren. „Familie zu sein ist herausfordernd. Manchmal gelingt es gut, manchmal entstehen Krisen, die ein Familiensystem erschüttern und aus dem Gleichgewicht bringen. Das Wohl des Kindes darf dadurch jedoch nicht  gefährdet sein. Ich bin froh zu wissen, dass es viele offene Augen gibt, die auf das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen achten und bin dankbar für das ehrenamtliche Engagement so vieler Menschen im Landkreis.“, so der Landrat.

Die Veranstaltungen sowie die Erarbeitung des Handlungsleitfadens, speziell für die Jugendwartinnen und -warte des Landkreises, erfolgten in enger Abstimmung mit der Kreisjugendfeuerwehrwartin Annett Petters. Deren Initiative wird auch von der Landesjugendfeuerwehr Sachsen sehr gelobt. „Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge setzt damit qualitative Maßstäbe für die Jugendarbeit, die es so landesweit noch nicht gibt.“, sagt Sascha Mühleisen, Fachgebietsleiter Ausbildung vom Landesfeuerwehrverband.

Die Zusammenarbeit im Kinderschutz zwischen den Jugendfeuerwehren und dem Jugend- und Bildungsamt soll in einer Kooperationsvereinbarung besiegelt werden.