Ohne wird’s brenzlig - sexuelle Bildung in Schulen

04.08.2023 11:00

verschiedene Postkarten zu sexueller Aufklärung auf dem Boden

Die Präventions- und Beratungsangebote des Gesundheitsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge umfassen eine Vielzahl von Themen, von der ersten sexuellen Erfahrung, Safer Sex, Schwangerschaft und Geburt, geschlechtliche Vielfalt, Menstruation, Körperhygiene bis hin zum Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (kurz STI genannt). Dabei ist es wichtig, einen offenen Dialog zu den Jugendlichen anzubieten. Sylvana Ludwig ist dafür im Landkreis unterwegs und vereinbart Termine mit Schulen, Wohngruppen und Jugendhäusern. Erstmalig besuchte sie Anfang Juli eine Oberschule in unserem Landkreis. 

Die Vorbereitung erfolgte mithilfe von Materialien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Schulen unter anderem kostenlos über das Portal „Liebesleben“ zur Verfügung gestellt werden. In Kleingruppen führte Frau Ludwig offene Diskussionen mit den Jugendlichen unter Ausschluss von Lehrkräften, um einen ungezwungenen Austausch zu ermöglich. Die Teilnahme erfolgte auf freiwilliger Basis in zwei gemischten Gruppen mit rund 20 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 8 und 9.

Der Termin an der Oberschule war in mehrere Abschnitte untergliedert. Zu Beginn wählten die Jugendlichen sich aus mehreren Postkarten mit bildlichen und sprachlichen Botschaften eine Karte aus und teilten ihre Gedanken zu der kommenden Projektstunde mit. Anschließend fand eine Diskussions- und Fragerunde zum Thema „Wahrheit oder Mythos“ statt, um sich in der Gruppe mit hartnäckigen Mythen auseinanderzusetzen und diese zu erörtern. Ein Beispiel für einen ausgeräumten Mythos war die Behauptung, dass die Pille das Brustwachstum bei Mädchen beeinflusst. Es wurden verschiedene Verhütungsmittel vorgestellt, Vor- und Nachteile besprochen und deren Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten verdeutlicht. Auch der Umgang mit Kondomen und Menstruationsartikeln wurde demonstriert. Das Projekt endete mit einem positiven Feedback der Teilnehmer, die die offene Kommunikation und den respektvollen Umgang mit den sensiblen Themen lobten. 

Schulen im Landkreis, die Interesse an solchen Projekttagen haben, können individuelle Termine mit Frau Ludwig vereinbaren. Außerhalb von Schulen steht sie dienstags von 13:00 bis 18:00 Uhr und donnerstags von 8:00 bis 12:00 Uhr im Landratsamt zur Verfügung, um zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu beraten. Bei Verdacht auf eine Infektion kann eine anonyme und kostenfreie Blutabnahme für Laboruntersuchungen erfolgen. Eine Terminvereinbarung ist erforderlich.

Weitere Informationen unter: 
Beratungsstelle HIV / AIDS des Landratsamts
www.landratsamt-pirna.de/hiv-aids-beratung.html
„Liebesleben“-Beratungsseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
www.liebesleben.de

Kontakt:
Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Gesundheitsamt
Sozialmedizinischer Dienst
Schloßhof 2/4
01796 Pirna
Telefon: 03501 515-2327
E-Mail: hiv.beratung@landratsamt-pirna.de